Ich möchte dir so gerne sagen, wie lieb du meinem Herzen bist, wie um dich meine Lieder klagen, nie meine Seele dich vergisst! Du stehst so hoch, umringt von Schranken, die dich mit Würd' und Glanz umzieh'n! Nur in den schwebenden Gedanken lieg' ich vor dir auf meinen Knien! Muss ich, dir ferne, stets beklagen die Ruh', die ich durch dich verlor? Darf ich mich nie dir näher wagen, rührt nie ein Liebeston dein Ohr? So schweben dennoch meine Lieder um dich und küssen deinen Mund! So klingen meine Leiden wieder bis tief in deines Herzens Grund! Wird sich die Kluft auch nimmer füllen, bleibt mein Gewinn hier nur Verlust, wird nimmer sich das Sehnen stillen, das hier bewegt die tiefe Brust, Werd' ich dich stets im Herzen tragen mit Treue, die sich nie ermisst, und meine Lieder werden sagen, wie lieb du mir im Herzen bist.
10 Lieder , opus posth. 4
by Johann Peter Cornelius D'Alquen (1795 - 1863)
1. Verehrung  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio (1803 - 1869), as Wilhelm von Waldbrühl
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Researcher for this page: Johann Winkler2. Des Narren Lied  [sung text checked 1 time]
Komm herbey, komm herbey, Tod! Und [versenk' in]1 Cypressen den Leib. Laß mich frey, laß mich frey, Noth! Mich erschlägt ein holdseliges Weib. [Mit Rosmarin mein Leichenhemd, O bestellt es! Ob Lieb' ans Herz mir tödtlich kömmt, Treu' hält es.]2 Keine Blum', keine Blum' süß, Sey gestreut auf den schwärzlichen Sarg. Keine Seel', keine Seel', grüß' Mein Gebein, wo die Erd' es verbarg. Um Ach und Weh zu wenden ab, [Bergt alleine Mich, wo kein Treuer wall' ans Grab,]3 Und weine.
Authorship:
- by August Wilhelm Schlegel (1767 - 1845), no title
Based on:
- a text in English by William Shakespeare (1564 - 1616), no title, appears in Twelfth Night: or, What You Will, Act II, scene 4
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Kom maar op, kom maar op, dood", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Jacques Jobard) , "Chant de Shakespeare", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Gianni Franceschi) , "Canzone", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfonso Sebastián) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with August Wilhelm Schlegel, Shakspeare's [sic] dramatische Werke , Zweyter Theil, Berlin: bei Johann Friedrich Unger, 1797, page 214.
1 D'Alquen: "begrab' "; Killmayer: "bedeck mit"; further changes for Killmayer's setting may exist not noted above.2 Loewe: "Mein Totenkleid mit Eibenblatt, o beeilt es! / Mein Todeslos, kein Treu'rer hat geteilt es."
3 Cornelius: "Bergt mich alleine / Da, wo kein Treuer wall' ans Grab"; D'Alquen: "bergt alleine/ mich, wo kein Treuer komm' ans Grab"; Loewe: "Laßt alleine / Mich ruh'n im Grab, kein Treuer komm' "
Research team for this page: Matthias Gräff-Schestag , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Muttertändelei  [sung text checked 1 time]
Wängelein rot, Stirnelein klar, Äugelein blau, seidenes Haar; wie ist mein Kind lieblich und schön, möchte in Lust selig vergeh'n. Kommt, meinen freundlichen Engel zu seh'n! Krämer, du kömmst, bietest mir Geld; 's ist mir nicht feil selbst für die Welt! Danke gar schön, Liebchen, o nein! Kindelein, bleibst immer nur mein! Ach, wie so selig ist's, Mutter zu sein! Liege fein still hier an der Brust, munterer Schelm, du meine Lust! Engelein fein, himmlisch wie du, bringen dich sanft lullend zur Ruh'. Schlumm're, holdseliger Liebling, nur zu!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Wär' ich der Baum an deinem Kämmerlein  [sung text checked 1 time]
Wär' ich der Baum bei an deinem Kämmerlein, ich würfe die Blüten ins Fenster hinein und pocht' an die Scheiben, erst leise, dann laut, wenn gold'nes Frührot ins Fenster dir schaut. Wär' ich die Rose im kühlen Hain, erblüht' ich erst bei deiner Augen Schein und fiele süß duftend in deinen Schoß und priese verwelkend mein seliges Los! Ach wär' ich lieber der Liebste dein, dann schaut' ich nicht bloß ins Kämmerlein; ich hielt' dich, du Rose, an meiner Brust und lebte und glühte in Sehnsucht und Lust!
5. Altes Kriegerlied  [sung text checked 1 time]
Sie sprach: Du nährest, Knabe, ob meiner Liebe Wahn, mein Herz gehört dem Tapfern, der Haare auf dem Zahn! Tralala etc. Die Feder hoch am Hute zieht stolz er seine Bahn; gilt es im Ernst, im Scherze, ist Allen er voran! Tralala etc.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in English by Walter Scott, Sir (1771 - 1832) [text unavailable]
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Researcher for this page: Johann Winkler6. Der Kuss  [sung text checked 1 time]
Klägerin: Bittend komm' ich, Recht zu holen, denn ein Kuss ward mir gestohlen [von beklagtem]1 Bösewicht. Von den Dieben, von den Räubern dieses Liebesreich zu säubern, ist des Hofes erste Pflicht. Beklagter: Wenn ich einen Kuss entwendet, hab' ich einen auch gespendet, so vergeltend Kuss mit Kuss. Wenn die hohen Richter küssen, werden sie wohl selber wissen, dass, wer gibt, auch nehmen muss. Richter: Höre nun den Spruch mit Beben: Reuig sollst du wiedergeben, [was]2 du frevelnd hast entwandt. Doch den Kuss, den sie empfangen, kannst du auch zurückverlangen, und er sei dir zuerkannt!
Authorship:
- by Karl Joseph Simrock (1802 - 1876), "Rundgesang"
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View original text (without footnotes)1 D'Alquen: "vom beklagten"
2 D'Alquen: "wenn"
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7. Schlummerliedchen  [sung text checked 1 time]
Sahst du nicht die Xanthula? Ich sah sie gestern spät, sie stieg ins leichte Schifflein, ins ferne Land sie geht. Die leichten Segel schwellte der Zephir gar gelind, ein Bild der weißen Taube, wenn sie den Flug beginnt. Die Freunde steh'n am Ufer, die Augen tränenvoll; sie schwenkt das weiße Tüchlein zum letzten Lebewohl, und ihren Gruß zu schauen, blieb ich am Ufer steh'n, bis dass die weite Ferne mich nichts mehr ließ erspäh'n. Ein wenig, noch ein wenig, und bald weiß ich es kaum: Sind das die weißen Segel, ist es des Meeres Schaum? Und wie in grüner Welle Segel und Tuch verschwand, da weinten all' die Freunde; auch mich man weinend fand. Ich wein' nicht um die Barke, das Segel stolz gebläht, ich weine um Xanthula, die in die Fremde geht. Ich wein' nicht um die Barke, nicht um die Schifferschar, nur um Xanthula wein' ich, die meine Göttin war.
Authorship:
- by August Lewald (1792 - 1871)
Based on:
- a text in Greek (Ελληνικά) by Anonymous/Unidentified Artist [text unavailable]
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Researcher for this page: Johann Winkler8. Die Seufzer  [sung text checked 1 time]
Ihr Seufzer mein, die [ihr]1 wie schwere Schauer von [Nebeln]2 trübet meiner Freuden Lust, geht hin zum Herzen, das [zu ew'ger]3 Dauer Hass gegen mich aus seinen Tiefen ruft. Und wenn ihr nahe seid der harten Mauer, so löset leis' euch tropfenweis' in Duft, und mit den Tropfen, schmeichelnder und lauer, erweicht des Herzens [harte]4 Felsengruft!
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Wanderung, in 1. Erster Bezirk. Italienische Gedichte, in Sicilianen, no. 7
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View original text (without footnotes)1 D'Alquen: "eh'"
2 D'Alquen: "Nebel"
3 D'Alquen: "zur ew'gen"
4 D'Alquen: "harte"
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9. Das Lied der Meise  [sung text checked 1 time]
Ist der Wind doch verhallt, weht es lind durch den Wald; da das Eis all zerschmolz, quillt das Reis in dem Holz! Schon zerfloss hier der Schnee, und es spross rings der Klee; d'rum gewinn' ich den Dank und beginn' den Gesang. Dem Herold, fest geschmückt, seid ihm hold, er beglückt, der von fern kehrt nach Haus; Lenz, den Herrn, ruft er aus!
Authorship:
- by Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio (1803 - 1869), as Wilhelm von Waldbrühl
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Researcher for this page: Johann Winkler10. Im Mondlicht  [sung text checked 1 time]
Du Mond, dem Tau und Quelle Im Innern ganz gebricht, Vertrockneter Geselle! Gern weckst du [Menschentränen]1, Saugst sie mit deinem Licht. [Von mir kannst du nichts saugen: Wie du, vertrocknet, alt, Ist Quelle meiner Augen, Ist meines Herzens Bronnen, So alles tot und kalt.]2 Saug [nur]3 mit deinem Schimmer Den Tau, der dir gebricht, Aus andern Augen immer, Mond, du Vampir der Tränen, Die meinen weinen nicht.
Authorship:
- by Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862), "Im Mondlicht"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Justinus Kerners sämtliche poetische Werke in vier Bänden, herausgegeben von Dr. Josef Gaismaier, 1. Band, Leipzig: Max Hesses Verlag, 1880, pages 263-264.
1 D'Alquen: "Menschen Tränen"2 D'Alquen:
Von mir kannst du nichts saugen, Wenn du vertrocknet, alt! Die Quelle meiner Augen und meines Herzens Bronnen: Ist alles tot und kalt!3 D'Alquen: "du"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler